Mein Samstag ist schnell erzählt, denn ich hatte soviel gemacht und erlebt, dass ich einen Tag zum Ausruhen brauchte und mir vorgenommen hatte, mein Internettagebuch auf Vordermann zu bringen. Wenn ich kurioses, rätselhaftes, neues entdecke und erlebe, dann möchte ich gerne die Zusammenhänge nachforschen. Dazu ist mir das Internet eine Hilfe (das ist wie Bücherdurchstöbern, aber schneller, breiter und aktueller – ein echtes Geschenk, das ich nicht mehr missen möchte), und wie zu Hause gerate ich dabei vom Stöckchen aufs Hölzchen. Ich muss zugeben, das ist mir eine echte Freude, die sich allerdings gewaltig in Arbeit verwandelt, wenn ich meine neuen Ent-deckungen (ich habe das Gefühl, das für mich schleierhafte durch wegschieben des Verhüllenden sichtbar zu machen) dann niederschreiben möchte. In China erlebe ich aber etwas neues, unbefriedigendes: ich entdecke etwas neues unbekanntes und weiß, dass dahinter eine tiefere Bedeutung steckt, als vordergründig sichtbar. Aber im deutsch- und englischsprachigen Internet bekomme ich nur oberflächliche Aufklärung. Ich weiß ganz genau, dass mehr dahintersteckt und finde keinen Zugang zur Aufklärung. Etwas weiteres habe ich festgestellt: viele der Chinesen mit akademischer Ausbildung mit denen ich zu tun habe und mit denen ich mich auf Deutsch oder Englisch unterhalten kann, kennen die Zusammenhänge der ihnen vertrauten Traditionen nicht. Sie tun etwas, ohne zu hinterfragen. Und das macht mich ganz unruhig.
Meine einzige Unterbrechung des Lesens, Schreibens und Telefonierens war ein kurzer Fahrradausflug im strahlenden Sonnenwetter die Hefei Lu zwei Querstraßen hinunter, wo ich „meinen“ Laden mit Trockenfrüchten, Nüssen und Kernen habe, die ich mir immer auf Vorrat kaufe, zum Beispiel Pistazien (72 Yüan pro kg), getrocknete Aprikosen (18 Yuan pro kg) oder geröstete Sonnenblumenkerne (15 Yuan pro kg), und mehrere Obsthändler, wo ich mir heute Trauben und Pflaumen für 7 Yuan das kg gekauft habe.
Es war ein guter Tag. Nur einmal am Abend bin ich kurz unruhig geworden, als ich ein Feuerwerk hörte und von meinem Fenster aus sah, dass es über dem Huangpo am Bund abgebrannt wurde. Da wäre ich gerne gewesen und erinnerte mich daran, dass ich mir noch vorgenommen habe, einen Sonnenaufgang am Bund zu erleben. Fertig geworden bin ich mit meinen Texten allerdings nicht – nur besonders lang sind sie geworden.
Erkenntnis des Tages: Um richtig zu entdecken, muss ich die Decke manchmal mit besonderem Kraftaufwand hochreißen – nur dagewesen zu sein reicht einfach nicht aus.
Meine einzige Unterbrechung des Lesens, Schreibens und Telefonierens war ein kurzer Fahrradausflug im strahlenden Sonnenwetter die Hefei Lu zwei Querstraßen hinunter, wo ich „meinen“ Laden mit Trockenfrüchten, Nüssen und Kernen habe, die ich mir immer auf Vorrat kaufe, zum Beispiel Pistazien (72 Yüan pro kg), getrocknete Aprikosen (18 Yuan pro kg) oder geröstete Sonnenblumenkerne (15 Yuan pro kg), und mehrere Obsthändler, wo ich mir heute Trauben und Pflaumen für 7 Yuan das kg gekauft habe.
Erkenntnis des Tages: Um richtig zu entdecken, muss ich die Decke manchmal mit besonderem Kraftaufwand hochreißen – nur dagewesen zu sein reicht einfach nicht aus.
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