So Lange
Inzwischen habe ich erste Rückmeldungen zu meinem Internettagebuch bekommen: meine Berichte seien zu lang – zum lesen. Na ja, ich hatte immer schon Schwierigkeiten, mich kurz zu fassen, mal sehen, was sich machen lässt. Ich habe den Tag der Deutschen Einheit mit Arbeiten verbracht, wollte aber nicht den ganzen Tag Stubenhocker sein und bin dann noch einmal zur Longhua-Pagode geradelt. Das erste Mal kam ich zu spät dort an und konnte nirgends mehr hinein; heute startete ich mit der Gedenkstätte für die Shanghaier Märtyrer der Revolution, wo heute ausnahmsweise freier Eintritt war.

Der Zugang wirkte auf mich so pompös wie der Weg zum Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow. Im Unterschied zu dort ist hier das Gelände aber wie ein chinesischer Garten angelegt mit Wasserläufen, bizarren Steinformationen und wunderschönen, verschiedenartigen Bäumen. Ich lustwandelte trotzdem nicht, sondern bewegte mich geradewegs auf das Museum der Märtyrer zu, das unter einer Glaspyramide angelegt ist, die die Ausmaße derjenigen im Innenhof des Pariser Louvre hat.
Heldengedenken
Vorbei ging’s an Monumentaldenkmälern, die Allegorien auf den heldenhaften Kampf der Heroen darstellten. Ich hatte den Eindruck, dass sie aus frühen Zeiten stammen mussten, als die Chinesen so etwas noch nicht selber machen konnten und noch freundschaftliche Beziehungen zur Sowjetunion unterhielten, denn die Gesichter der Relieffiguren und vor allem die Proportionen der zahlenmäßig gleichrangen weiblichen Gestalten zeigen die slawische Größe der unermesslichen Weite Mütterchen Russlands und nicht das persönliche Understatement der dichtbesiedelten Ostküste des Reichs der Mitte, wo jeder wegen der drangvollen Enge persönlich zurückstecken muss, um für seinen Nächsten noch Platz übrig zu lassen.
Im Museum ging es um die Ehrung der Helden, die von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart hinein ihr Blut für Shanghai vergossen hatten. Das ganze war legendenhaft überzogen und verklärt, aber es wurden alle Verteidiger der Vaterstadt geehrt, begonnen bei den Soldaten und Offizieren des Kaisers der Qing-Dynastie, die 1842 den britischen Aggressoren im Opiumkrieg verlustreich, aber letztlich besiegt tapfer Widerstand boten. In mehreren Hallen konnte man die Geschichte seitdem aus der Perspektive des Einsatzes von Leib und Leben unzählbarer und im Dunkel der Geschichte verschollener Menschen verfolgen, wobei das Bemühen im Vordergrund stand, wenigstens die Namen einiger Personen stellvertretend für viele andere mit ihrem persönlichen Beitrag herauszustellen. Selbstverständlich stand das Massaker von 1927 besonders im Vordergrund. Damals organisierte die Kommunistische Partei Chinas in Shanghai einen Generalstreik der Arbeiter gegen die ausländischen Mächte und die Generalität. Die Ausländer, die Tschiang Kai-shek und seine Kuomintang (Chinesische Nationalpartei) unterstützten, erwarteten, dass er diesen Streik niederschlagen würde, was er aber aus taktischen Gründen nicht selbst tun wollte. Tschiang öffnete seine Waffenlager für die Angehörigen der Triaden (kriminelle Vereinigungen in China ähnlich der Mafia), und in den nächsten Tagen füllte sich die Stadt mit den schwerbewaffneten Gangstern, die ein Massaker an allen Kommunisten und vielen Arbeitern begannen. In den folgenden Wochen und Monaten löschten sie die dort sehr starke kommunistische Organisation und Basis praktisch vollständig aus. Das war das Ende der Einheitsfront und der Beginn des Bürgerkrieges.
Die Ausstellung zeigt hauptsächlich Fotos und Dokumente, verbunden mit erklärenden Texten. Das ist natürlich zu mager für ein Museum, weswegen gegenständliches mühsam (an den Haaren herbeigezogen) hinzugesellt wurde: hier war es das Reiseköfferchen, dort die Brille, Uhr, Siegelstein, Füller, Notizbuch, Hut oder Jacke aus dem Besitz eines anderen, die man bewundern sollte.
Telegrammstil
Ein ausgestelltes Original-Telegramm Mao Tsetungs an die Witwe des Märtyrers Li Gonpu (Lee Kun-po) entschlüsselte für mich, wie Telegramme im Chinesischen damals übermittelt wurden. Die ersten sechs Worte lauten: 2232 6567 8621 0361 2883 1133 0086 … Jede vierstellige Zahl steht für ein chinesisches Schriftzeichen, das im Telegrafenamt nach dem Nachrichtenempfang darüber gestempelt wurde. Daraus kann man messerschaft schließen, dass mit weniger als 10.000 Schriftzeichen alles gesagt werden kann, was es wert sein könnte, telegrafisch übermittelt zu werden, wobei 万 wàn sowohl für die Zahl zehntausend steht als auch die Bedeutung sehr viel, zahllos, unzählig hat. Mir kommen schon die ersten 100 Zeichen meiner Kleinkinder-Übungshefte unerreichbar viel vor.

Hamburg, das Tor zur Welt
In der letzten Halle der Märtyrer der Jetztzeit vor dem Ausgang, die im Ausland für die Sache Shanghais ihr Leben ließen, erregte eine Vitrine meine spezielle Aufmerksamkeit, weil sie mit Hamburg zu tun hatte: Zhang YongQing, ein 37-jähriger Shanghaier Teppichhändler aus Dinghai war in Hamburg unter polizeilich unaufgeklärten Umständen zusammen mit seinem chinesischen Chef in ihrem Appartement im gutbürgerlichen Stadtteil Groß-Borstel brutal mit Methoden, wie sie im Vietnamkrieg angewendet wurden, gefoltert und ermordet worden. Ich recherchierte im Internet später einen Spiegelartikel (DER SPIEGEL 39/1988 vom 26.09.1988, Seite 114b-115), der den Vorgang beschrieb. Mysteriöse chinesische Schutzgelderpresser oder politische Geheimdienstagenten sollen als Täter in Frage gekommen sein. Erster Bürgermeister Henning Voscherau weilte zu jener Zeit gerade in der Hamburger Partnerstadt Shanghai und schrieb der Witwe einen handgeschriebenen Brief, der heute mit der Übersetzung des deutschen Generalkonsulates ausgestellt ist. Um dem chinesischen Betrachter das Ganze plastisch begreifbarer zu machen, liegt das persönliche Notizbuch mit deutschen Aufzeichnungen Zhangs aufgeschlagen in der Vitrine.

Geheimdokument?
Die erste Eintragung lautet: den Kuchen mit Schokoladenkrem bestreichen. Und weiter hinten heißt es: bei der Steuererklärung etwas verkehrt machen. Entweder sind das die harmlosen Deutschübungen eines chinesischen Expatriots in der Hansestadt, für den die wichtigen Dinge des Lebens in exakt richtiger Reihenfolge notiert sind: 1. Essen, 2. Geschäfte, und der von der kriminellen Auslandsorganisation einer heimatlichen Triade wegen Weigerung von Schutzgeldzahlungen als Warnung für die anderen Chinesen in Hamburg öffentlichkeitswirksam liquidiert wurde oder es handelt sich um geheimcodeverschlüsselte, harmlos wirkende Textbausteine, die ein als Teppichhändler getarnter Under-Cover-Agent am Vorabend des Untergangs des Kalten Krieges schnell noch absetzen musste, um die Weltrevolution vielleicht doch noch erleben zu dürfen und woran er vom politischen Gegner erbarmungslos gehindert wurde. Da ich die Wahrheit vielleicht nie würde erfahren können, verließ ich diese Kultstätte und wandte mich der nächsten im Longhua-Tempel zu, welchen ich, nach Zahlung des Eintrittsopfers von 10 Yuan durch das Pailou (牌楼 „Inschriftentafel-mehrgeschossiger Bau“), einem Scheintor, betrat.
Noch ein Kloster
Das Pailou ist ein Element der chinesischen Architektur, wird aus Holz oder Stein errichtet, mit geschwungenen Dächern versehen und hat mehrere Bögen. Pailous habe ich an vielen Stellen in Shanghai erblickt. Der buddhistische Longhua-Tempel begeisterte mich heute nicht sehr, denn er ist im Vergleich zum Jade-Buddha-Tempel ein bisschen unordentlich und war für mich auch eine Wiederholung des schon gesehenen.
Dieser „Tempel der Drachenblume“ ist dem Maitreya-Buddha geweiht und der größte und älteste Tempel in Shanghai. Er ist an der längsten Stelle 194 Meter lang und etwa 40 Meter hoch. Der Tempel besteht aus fünf Hallen von denen die Halle mit den 500 goldenen, lachenden Buddhas besonders beeindruckend ist. Vor dem Pailou steht die im Jahr 977 während der Song-Dynastie erbaute Longhua-Pagode. Bereits um 242 wurde ein Tempel an der gleichen Stelle errichtet, der jedoch später zerstört wurde. Nahe beim Eingang steht der dreistöckige Glockenturm (Zhong Lóu), wo die 1894 gegossene, 3 Tonnen schwere Bronzeglocke an jedem Neujahrstag (1. Januar!) um Mitternacht 108 Mal angeschlagen wird, um die Sorgen der Menschheit zu vertreiben.

Sorgenfreiheit
Für 10 Yuan kann man bis zum Glockenturm hinaufsteigen und die Glocke anschlagen, aber nur dreimal. Nach buddhistischem Glauben soll der Glockenschlag von allen Sorgen befreien. Von wegen! Für alle Sorgen müsste man rechnerisch dann schon 360 Yuan aufwenden, und nur vertriebene Sorgen pflegen ganz schnell wieder zu kommen und unterwegs aufgesammelte Kollegen mitzubringen!
Tischmanieren
Ich verzichtete und radelte heim zu meinen Kollegen, mit denen ich mich zum Abendessen verabredet hatte. Wir suchten die von uns sogenannte „Villa“ auf, die nach umfangreichen Renovierungsarbeiten gerade frisch eröffnet hat. Durch gab es gutes Essen, auch optisch ansprechend dargereicht. Nicht ganz so billig, wie wir es sonst kennen. Bei meinem Besuch in Xiatiandi-Viertel hatte ich mit meiner Museumseintrittskarte eine sehr aufschlussreiche Broschüre auf Englisch über die chinesische Esskultur überreicht bekommen. Daraus möchte ich die wichtigsten Tafelsitten beschreiben, die gutes Benehmen signalisieren:
Erkenntnis des Tages: Mit gutem Willen kann man sich schnell fremde Verhaltensweisen echt zueigen machen.
Inzwischen habe ich erste Rückmeldungen zu meinem Internettagebuch bekommen: meine Berichte seien zu lang – zum lesen. Na ja, ich hatte immer schon Schwierigkeiten, mich kurz zu fassen, mal sehen, was sich machen lässt. Ich habe den Tag der Deutschen Einheit mit Arbeiten verbracht, wollte aber nicht den ganzen Tag Stubenhocker sein und bin dann noch einmal zur Longhua-Pagode geradelt. Das erste Mal kam ich zu spät dort an und konnte nirgends mehr hinein; heute startete ich mit der Gedenkstätte für die Shanghaier Märtyrer der Revolution, wo heute ausnahmsweise freier Eintritt war.
Der Zugang wirkte auf mich so pompös wie der Weg zum Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow. Im Unterschied zu dort ist hier das Gelände aber wie ein chinesischer Garten angelegt mit Wasserläufen, bizarren Steinformationen und wunderschönen, verschiedenartigen Bäumen. Ich lustwandelte trotzdem nicht, sondern bewegte mich geradewegs auf das Museum der Märtyrer zu, das unter einer Glaspyramide angelegt ist, die die Ausmaße derjenigen im Innenhof des Pariser Louvre hat.
Vorbei ging’s an Monumentaldenkmälern, die Allegorien auf den heldenhaften Kampf der Heroen darstellten. Ich hatte den Eindruck, dass sie aus frühen Zeiten stammen mussten, als die Chinesen so etwas noch nicht selber machen konnten und noch freundschaftliche Beziehungen zur Sowjetunion unterhielten, denn die Gesichter der Relieffiguren und vor allem die Proportionen der zahlenmäßig gleichrangen weiblichen Gestalten zeigen die slawische Größe der unermesslichen Weite Mütterchen Russlands und nicht das persönliche Understatement der dichtbesiedelten Ostküste des Reichs der Mitte, wo jeder wegen der drangvollen Enge persönlich zurückstecken muss, um für seinen Nächsten noch Platz übrig zu lassen.
Die Ausstellung zeigt hauptsächlich Fotos und Dokumente, verbunden mit erklärenden Texten. Das ist natürlich zu mager für ein Museum, weswegen gegenständliches mühsam (an den Haaren herbeigezogen) hinzugesellt wurde: hier war es das Reiseköfferchen, dort die Brille, Uhr, Siegelstein, Füller, Notizbuch, Hut oder Jacke aus dem Besitz eines anderen, die man bewundern sollte.
Telegrammstil
Ein ausgestelltes Original-Telegramm Mao Tsetungs an die Witwe des Märtyrers Li Gonpu (Lee Kun-po) entschlüsselte für mich, wie Telegramme im Chinesischen damals übermittelt wurden. Die ersten sechs Worte lauten: 2232 6567 8621 0361 2883 1133 0086 … Jede vierstellige Zahl steht für ein chinesisches Schriftzeichen, das im Telegrafenamt nach dem Nachrichtenempfang darüber gestempelt wurde. Daraus kann man messerschaft schließen, dass mit weniger als 10.000 Schriftzeichen alles gesagt werden kann, was es wert sein könnte, telegrafisch übermittelt zu werden, wobei 万 wàn sowohl für die Zahl zehntausend steht als auch die Bedeutung sehr viel, zahllos, unzählig hat. Mir kommen schon die ersten 100 Zeichen meiner Kleinkinder-Übungshefte unerreichbar viel vor.
Hamburg, das Tor zur Welt
In der letzten Halle der Märtyrer der Jetztzeit vor dem Ausgang, die im Ausland für die Sache Shanghais ihr Leben ließen, erregte eine Vitrine meine spezielle Aufmerksamkeit, weil sie mit Hamburg zu tun hatte: Zhang YongQing, ein 37-jähriger Shanghaier Teppichhändler aus Dinghai war in Hamburg unter polizeilich unaufgeklärten Umständen zusammen mit seinem chinesischen Chef in ihrem Appartement im gutbürgerlichen Stadtteil Groß-Borstel brutal mit Methoden, wie sie im Vietnamkrieg angewendet wurden, gefoltert und ermordet worden. Ich recherchierte im Internet später einen Spiegelartikel (DER SPIEGEL 39/1988 vom 26.09.1988, Seite 114b-115), der den Vorgang beschrieb. Mysteriöse chinesische Schutzgelderpresser oder politische Geheimdienstagenten sollen als Täter in Frage gekommen sein. Erster Bürgermeister Henning Voscherau weilte zu jener Zeit gerade in der Hamburger Partnerstadt Shanghai und schrieb der Witwe einen handgeschriebenen Brief, der heute mit der Übersetzung des deutschen Generalkonsulates ausgestellt ist. Um dem chinesischen Betrachter das Ganze plastisch begreifbarer zu machen, liegt das persönliche Notizbuch mit deutschen Aufzeichnungen Zhangs aufgeschlagen in der Vitrine.
Geheimdokument?
Die erste Eintragung lautet: den Kuchen mit Schokoladenkrem bestreichen. Und weiter hinten heißt es: bei der Steuererklärung etwas verkehrt machen. Entweder sind das die harmlosen Deutschübungen eines chinesischen Expatriots in der Hansestadt, für den die wichtigen Dinge des Lebens in exakt richtiger Reihenfolge notiert sind: 1. Essen, 2. Geschäfte, und der von der kriminellen Auslandsorganisation einer heimatlichen Triade wegen Weigerung von Schutzgeldzahlungen als Warnung für die anderen Chinesen in Hamburg öffentlichkeitswirksam liquidiert wurde oder es handelt sich um geheimcodeverschlüsselte, harmlos wirkende Textbausteine, die ein als Teppichhändler getarnter Under-Cover-Agent am Vorabend des Untergangs des Kalten Krieges schnell noch absetzen musste, um die Weltrevolution vielleicht doch noch erleben zu dürfen und woran er vom politischen Gegner erbarmungslos gehindert wurde. Da ich die Wahrheit vielleicht nie würde erfahren können, verließ ich diese Kultstätte und wandte mich der nächsten im Longhua-Tempel zu, welchen ich, nach Zahlung des Eintrittsopfers von 10 Yuan durch das Pailou (牌楼 „Inschriftentafel-mehrgeschossiger Bau“), einem Scheintor, betrat.
Das Pailou ist ein Element der chinesischen Architektur, wird aus Holz oder Stein errichtet, mit geschwungenen Dächern versehen und hat mehrere Bögen. Pailous habe ich an vielen Stellen in Shanghai erblickt. Der buddhistische Longhua-Tempel begeisterte mich heute nicht sehr, denn er ist im Vergleich zum Jade-Buddha-Tempel ein bisschen unordentlich und war für mich auch eine Wiederholung des schon gesehenen.
Sorgenfreiheit
Für 10 Yuan kann man bis zum Glockenturm hinaufsteigen und die Glocke anschlagen, aber nur dreimal. Nach buddhistischem Glauben soll der Glockenschlag von allen Sorgen befreien. Von wegen! Für alle Sorgen müsste man rechnerisch dann schon 360 Yuan aufwenden, und nur vertriebene Sorgen pflegen ganz schnell wieder zu kommen und unterwegs aufgesammelte Kollegen mitzubringen!
Tischmanieren
Ich verzichtete und radelte heim zu meinen Kollegen, mit denen ich mich zum Abendessen verabredet hatte. Wir suchten die von uns sogenannte „Villa“ auf, die nach umfangreichen Renovierungsarbeiten gerade frisch eröffnet hat. Durch gab es gutes Essen, auch optisch ansprechend dargereicht. Nicht ganz so billig, wie wir es sonst kennen. Bei meinem Besuch in Xiatiandi-Viertel hatte ich mit meiner Museumseintrittskarte eine sehr aufschlussreiche Broschüre auf Englisch über die chinesische Esskultur überreicht bekommen. Daraus möchte ich die wichtigsten Tafelsitten beschreiben, die gutes Benehmen signalisieren:
- Lasse die Älteren sich zuerst bedienen.
- Üblicherweise spricht der Gastgeber vor dem Essen ein paar Worte. Deswegen erst anfangen, wenn man sowas wie „Guten Appetit!“ auf Chinesisch gehört hat.
- Lerne, wie man Stäbchen benutzt.
- Das Essen wird von der einem am nächsten liegenden Stelle der Schüssel aufgenommen.
- Nicht den Teller leeressen, wenn man satt ist, sonst erweckt man unhöflich den Eindruck, man habe nicht genug bekommen. Nur den Reis isst man vollständig auf, um damit den Bauern Chinas Respekt zu erweisen.
- Der Gastgeber wird einem üblicherweise etwas zu essen auf den Teller legen. Dafür bedankt man sich, muss es aber nicht essen, wenn man schon genug gehabt hat.
- Die eigene Schale hält man mit der linken Hand, sonst zeigt man, dass man mit dem Essen nicht zufrieden ist.
- Man füllt die Tassen der anderen mit Tee oder einem anderen Getränk zuerst, bevor man sich selber nachschenkt.
- Niemals zuviel Speise auf einmal aufnehmen.
- Nicht mit den Stäbchen auf die Schüssel klopfen; das machen Bettler, die um Essen betteln.
- Nie die Stäbchen senkrecht in die Reisschüssel stecken, denn das ist das Zeichen, dass dieser Reis den Verstorbenen geopfert werden soll und deutet auf den Tod der Anwesenden hin.
- Nicht an den Stäbchen nuckeln.
- Nie mit Stäbchen auf irgendjemanden zeigen.
- Nie mit Stäbchen irgendetwas aufspießen.
- Niemals sieben Speisen bestellen, denn das zeigt, dass jemand gestorben ist.
- Nicht die Speisen von der Schüssel aufnehmen und direkt in den Mund führen, sondern sie werden zuerst in das eigene Schälchen gelegt.
Erkenntnis des Tages: Mit gutem Willen kann man sich schnell fremde Verhaltensweisen echt zueigen machen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen